Mora, Terézia

© Robert Bosch Stiftung/Yves Noir

Über die Autorin

Terézia Mora wird 1971 in Sopron/Ödenburg geboren. Ihre Kindheit verlebt sie in einem Dorf in der Nähe: „eine Kneipe, ein Kirchturm, eine Zuckerfabrik. Ein Schwimmbad“. Sie wächst zweisprachig auf; bis sie zwei Jahre alt ist, spricht sie nur deutsch. In Sopron macht sie Abitur und beginnt ihr Studium in Budapest. Nach der Wende übersiedelt sie 1990 nach Jena und Berlin, um an der Humboldt-Universität weiter Theaterwissenschaft und Hungarologie zu studieren. An der Deutschen Film- und Fernsehakademie macht sie die Ausbildung zur Drehbuchautorin. Mora ist Dramaturgin, arbeitet als Übersetzerin und wird zunächst durch die Übersetzung von Péter Esterházys “Harmonia caelestis” bekannt. Seit 1998 ist sie freie Schriftstellerin und gilt als eine der wichtigsten Autorinnen im deutschen Sprachraum. Sie selbst sieht sich, in Ungarn geboren, zur deutschen Minderheit gehörend, als deutsche Schriftstellerin. Ihren Durchbruch schafft sie mit dem “Ingeborg Bachmann Preis”, mit der Erzählung „Der Fall Ophelia“ (in: „Seltsame Materie“, 1999). Sie schreibt Theaterstücke, Filmbücher, Erzählungen und Romane. Ein zentrales Thema ist Fremdheit und Entfremdung in den gegenwärtigen Gesellschaftsstrukturen. Der “Adelbert von Chamisso Förder-Preis” wird ihr 2000 verliehen. Danach ist sie Inselschreiberin auf Sylt. Eine ganze Reihe von Auszeichnungen folgen, z.B. der “Preis der Leipziger Buchmesse”, für ihren Erstlingsroman „Alle Tage“, 2004. 2010 erhält sie den Adelbert von Chamisso Preis und den Erich-Fried-Preis, 2011 den Übersetzerpreis der Kulturstiftung NRW für ihre Übersetzung von Esterházys „Ein Produktionsroman“ und zugleich für ihr Lebenswerk. 2011 ermöglicht ihr die Robert Bosch Stiftung ein „Grenzgänger-Stipendium“ für Recherchen für ihren dritten Roman „Das Ungeheuer“, eine Fortführung von „Der einzige Mann auf dem Kontinent“, 2009, um den Helden Darius Kopp und seine Frau Flora. 2013 wird sie auf der Frankfurter Buchmesse mit dem „Deutschen Buchpreis“ für „Das Ungeheuer“, 2013, geehrt. 2014 hält Terézia Mora, die weiterhin in Berlin lebt, Poetikvorlesungen an der Goethe-Universität in Frankfurt/M.
Auszeichnungen:

  • 1997: Würth-Literaturpreis für ihr Drehbuch Die Wege des Wassers in Erzincan
  • 1997:Open-Mike-Literaturpreis der Berliner LiteraturWERKstatt für die Erzählung Durst
  • 1999: Ingeborg-Bachmann-Preis für die Erzählung Der Fall Ophelia, enthalten in ihrem ersten Erzählband Seltsame Materie
  • 2000: Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis
  • 2001: Inselschreiber auf Sylt
  • 2002: Jane-Scatcherd-Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung für ihre Übersetzung von Péter Esterházys Harmonia Caelestis
  • 2004: Mara-Cassens-Preis, Förderpreis zum Kunstpreis der Akademie der Künste (Berlin), 2004: Preis der Leipziger Buchmesse für ihren Roman Alle Tage
  • 2005: Preis der LiteraTour Nord
  • 2006: Villa Massimo-Stipendium
  • 2006/2007: Tübinger Poetik-Dozentur zusammen mit Péter Esterházy
  • 2007: Franz-Nabl-Preis
  • 2010: Adelbert-von-Chamisso-Preis
  • 2010: Erich-Fried-Preis
  • 2011: Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW für ihre Übersetzung von Péter Esterházys Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) aus dem Ungarischen und zugleich für ihr Lebenswerk
  • 2011: „Grenzgänger-Stipendium“ der Robert Bosch Stiftung für Recherchen zu Das Ungeheuer
  • 2013: Deutscher Buchpreis für Das Ungeheuer
  • 2014: Poetikvorlesungen an der Goethe-Universität in Frankfurt/M.
  • 2016: Bremer Literaturpreis für Die Liebe unter Aliens
  • 2017: Preis der Literaturhäuser
  • 2017: Solothurner Literaturpreis
  • 2018: Roswitha-Preis für Der einzige Mann auf dem Kontinent und Das Ungeheuer
  • 2018: Georg-Büchner-Preis

In der ‚Ehinger Bibliothek‘ befindliche Publikationen:

  • Seltsame Materie. Erzählungen. Originaltitel: Külonos anyag. Verlag Rowohlt, 2000. ISBN 3-499-22894-7
  • Übersetzung: Minutennovellen (István Örkény: Egyperces Novellák). Verlag Suhrkamp, 2002. ISBN 3-518-22358-5
  • Übersetzung H. Eisterer/ T. Mora/ A. Relle: Eine Frau besorgen. Kriegsgeschichten (László Darvasi: Szerezni egy nőt). Verlag Suhrkamp, 2003. ISBN 3-518-12448-X
  • Übersetzung: Harmonia caelestis (Péter Esterházy). Verlag Berliner Taschenbuch, 2003. ISBN 3-442-76161-1
  • Übersetzung A. Relle u. T. Mora: Drei (Péter Zilahy). Verlag Edition Solitude, 2003. ISBN 3-929085-83-6
  • Alle Tage. Roman. Originaltitel: Minden nap. Verlag Luchterhand, 2004. ISBN 3-630-87185-2
  • Übersetzung: Die letzte Fenstergiraffe. Ein Revolutions-Alphabet (Péter Zilahy: Az utolsó ablakzsiráf). Verlag Eichborn, 2004. ISBN 3-8218-0755-5
  • Übersetzung: Meines Helden Platz (Lajos Parti Nagy: Hősöm tere). Verlag Luchterhand, 2005. ISBN 3-630-87158-5
  • Übersetzung B-R. Barth/ G. Buda/ Zs. Gahse/ A. Máté/ P. Máté/ T. Mora/ H.H. Paetzke: Einführung in die schöne Literatur (Péter Esterházy: Bevezetés a szépirodalomba). Berlin Verlag, 2006. ISBN 3-8270-0539-6
  • Übersetzung: Keine Kunst (Péter Esterházy: Semmi művészet). Berlin Verlag, 2009. ISBN 978-3-8270-0815-2
  • Der einzige Mann auf dem Kontinent. Verlag Luchterhand, 2009. ISBN 978-3-630-87271-1
  • Übersetzung: Abendschule. Fibel für Erwachsene (Zsófia Bán: Esti iskola. Olvasókönyv felnőtteknek). Verlag Suhrkamp, 2012. ISBN 978-3-518-42289-2
  • Übersetzung: Bist du Jude? (Gábór Németh: Zsidó vagy?, 2004). Edition Atelier, 2012. ISBN 978-3-902498-52-6
  • Das Ungeheuer. Roman. Luchterhand Literaturverlag München, 2013. ISBN 978-3-630-7365-7
  • Die Liebe unter Aliens, Erzählungen. Luchterhand 2016. ISBN 978-3-630-87319-0
  • Nicht sterben. Frankfurter Poetikvorlesungen. Luchterhand 2014. ISBN 978-3-630-87451-7
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