Péter Nádas wird 1942 geboren. Seine Eltern sind Juden und aktive Kommunisten. Als er 13 Jahre alt ist, erkrankt seine Mutter schwer und stirbt, als er 16 Jahre alt ist, begeht sein Vater Selbstmord. In diesem Jahr, 1958, bricht Péter seine Gymnasialausbildung ab und macht eine Fotografenausbildung. Schon Anfang der 60er Jahre fällt er mit Ausstellungen auf. Angefangen mit Schreiben hat er schon 11jährig, wie er selbst sagt, 1965 erscheint ein Erzählband von ihm, mit der Novelle „Die Bibel“. In den folgenden Jahren absolviert er ein Philosophiestudium in Abendkursen, ab 1969 ist er dann freiberuflicher Schriftsteller. In regelmäßiger Folge erscheinen seine Werke. Die bedeutendsten, auch in Deutschland, sind „Ende eines Familienromans“, 1972 und „Das Buch der Erinnerungen“, 1986. Nádas gehört zu den wichtigsten ungarischen Autoren der Gegenwart. Er erhält etliche Stipendien und Preise.
Die umfangreiche Fachliteratur bewertet seine Kunst als eine der reichsten Kapitel der europäischen Selbsterkenntnis. 2012 erscheint sein 1700 Seiten umfassender Roman „Parallelgeschichten“ auf Deutsch. Sowohl der Autor als auch die Übersetzerin Christina Viragh werden dafür mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
In der ‚Ehinger Bibliothek‘ befindliche Publikationen:
- In Gottes Hand. Originaltitel: Isten Kezébenülünk. Übersetzung von Hildegard Grosche. DAAD-LCB-Editionen, 1983. ISBN 3-920392-87-6
- Buch der Erinnerung. Originaltitel: Emlékiratok könyve. Übersetzung von Hildegard Grosche. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22581-6
- Ende eines Familienromans. Originaltitel: Egy családregény vége. Übersetzung von Hildegard Grosche. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22582-4
- Etwas Licht. Fotografien von P. Nádas. Übersetzung von Zsuzsanna Gahse. Verlag Steidl, 1999. ISBN 3-88243-647-6
- Heimkehr. Essays. Aus: Talált cetli + Esszék. Übersetzung von Zs. Gahse / H. Grosche u.a. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22577-8
- Der Lebensläufer. Originaltitel: Évkönyv. Übersetzung von Hildegard Grosche. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22584-0
- Liebe. Erzählung. Originaltitel: Szerelem. Übersetzung von Christina Viragh. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22579-4
- Von der himmlischen und der irdischen Liebe. Originaltitel: Azégi és a földi szerelemröl. Übersetzung von Magda Berg & Dirk Wölfer. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22583-2
- Minotauros. Aus : A Biblia + Leírás. Übersetzung von H. Grosche/ A. Relle/ Chr. Polzin/ Chr Viragh. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22580-8
- Ohne Pause. Stücke. Übersetzung von Ilma Rakusa. Verlag Rowohlt, 1999. ISBN 3-499-22578-6
- Schöne Geschichte der Fotografie. Originaltitel: A fotográfia szép története. Übersetzung von Akos Doma. Verlag Berlin, 2003. ISBN 3-332-76168-9
- Freiheitsübungen und andere Kleine Prosa. Originaltitel: Talált. Übersetzung von R. Futaky/ Zs. Gahse/ L. Kornitzer/ I. Rakusa. Verlag Berlin, 2004. ISBN 3-8270-0533-7
- Nádas Péter & Richard Swartz: Zwiesprache. Originaltitel: Párbeszéd. Übersetzung von Christina Viragh. Verlag Berlin, 2004. ISBN 3-8333-0044-2
- Behutsame Ortsbestimmung. Übersetzung von Heinrich Eisterer. Verlag Berlin, 2006. ISBN 3-8270-0402-0
- Spurensicherung. Übersetzung von Akos Doma & Ruth Futaky. Berlin Verlag, 2007. ISBN 978-3-8270-0759-9
- Die Bibel. Erzählung. Originaltitel: A Biblia (1962). Übersetzung von Ruth Futaky. Verlag Berlin, 2009. ISBN:978-3-8270-0712-4
- Parallelgeschichten. Originaltitel: Párhuzamos történetek, 2005. Übersetzung von Christina Viragh. Verlag Rowohlt, 2012. ISBN 978-3-498-04695-8
- Péter Nádas lesen. Bilder und Texte zu den Parallelgeschichten. Hrsg. von Daniel Graf & Delf Schmidt. Verlag Rowohlt, 2012. ISBN 978-3-498-04696-5
- Lichtgeschichte. Fotoband mit Essay. Übersetzung von Heike Flemming. Nimbus-Verlag, 2012. ISBN 978-3-907142-67-7
- Schattengeschichte. Fotografien. Nimbus-Verlag, 2012. ISBN 978-3-907142-66-0
- Arbor mundi. Über Maler, Bildhauer und Fotografen. Nimbus Verlag, 2012. ISBN 978-3-907142-68-4