Schiff, Julia

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Über die Autorin

Julia Schiff wird 1940 in Detta, im rumänischen Banat geboren. Sie entstammt einer großbürgerlichen deutschen Familie von Siedlern aus Lothringen und dem Saarland. Im Laufe von knapp 300 Jahren hat es die Familie zu Wohlstand gebracht, wird allseits geachtet. Die erste große Zäsur ist die Abtrennung des Banat von Ungarn an Rumänien nach dem 1. Weltkrieg. Davon kann sich die Familie wieder erholen. Doch der verlorene 2. Weltkrieg setzt Deutsche und Ungarn auf die Liste der Volksfeinde. Als Elfjährige wird Julia mit ihrer Familie in die Bărăgan-Steppe verschleppt. Diese Zeit lässt sie in den Tagebuchaufzeichnungen ihres Vaters Dr. Antal Büchl in „Steppensalz“ wieder aufleben. 1956 dürfen die Deportierten zurückkehren. Julia und ihr Bruder Bela können Abitur machen, werden jedoch zum Hochschulstudium nicht zugelassen. Julia arbeitet in einer Fabrik, macht eine Ausbildung zur Grundschullehrerin und studiert später doch an der Universität Temeschburg (Temesvár/Timişoara) mit Abschluss der Philologischen Fakultät (Rumänisch/Französisch)
1981 übersiedelt sie mit ihrer Familie in die BRD. 15 Jahre lang war sie am Institut für Romanische Philologie der Universität München. In dieser Zeit erscheinen von ihr drei Bände mit Übersetzungen. Heute lebt sie als freischaffende Schriftstellerin, Essayistin, Literaturkritikerin und Übersetzerin in München. Ihre Prosa- und Lyrikveröffentlichungen kann man in Literaturzeitschriften lesen. Drei eigenständige Werke hat sie bis jetzt publiziert. „Steppensalz“, 2001, „Nachtfalterzeit“. Gedichte, 2008 und „Reihertanz“, 2011. Darüber hinaus ist Julia Schiff eine gesuchte Übersetzerin aus dem Rumänischen, ins und aus dem Ungarischen. U.a. Übersetzungen mit ihrem Ehemann. Robert Schiff: „Dunkle Wunde“ und „Dezimierungszettel“ von Márton Kalász, 2001.
An Preisen und Stipendien hat sie u. a. erhalten:
Lyrikpreis der Edition L Loßburg, 1989; Medienpreis des Bundes der Vertriebenen in Bayern, 1993 Erzählpreis der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat, 1999 Donauschwäbischer Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg, 2001; Übersetzerstipendium der Stiftung Magyar Fordítók, Budapest

In der ‚Ehinger Bibliothek‘ befindliche Publikationen:

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