Holdosi, József

Über den Autor

Er wurde 1951 in Vép, einer ungarischen Zigeunersiedlung geboren. Sein Vater starb mit dreißig Jahren, als József neun Jahre alt war; seine Mutter musste die beiden Söhne allein aufziehen. József besuchte das Gymnasium, studierte Pädagogik in Pécs und wurde Lehrer für ungarischen Geschichte und Literatur in Szombathely. Holdosi gilt als einer der bedeutendsten Autoren der neueren Roma-Literatur. 1979 erhielt er den Móricz Zsigmond-Preis. Holdosi starb 2005.
Im Nachwort lässt Beate Eder-Jordan den Autor, der sich als Student ganz von seinen Zigeuner-Wurzeln entfernt hatte, selbst zu Wort kommen: „Als ich die Zulassung in der Hand hatte …vergaß ich meine Herkunft und die Zigeunergasse.“ Doch im Gespräch mit einem Kollegen wird er wieder daran erinnert: … „Weißt du schon, dass du hier zusammen mit einem Zigeuner unterrichten wirst?“ (so berichtete der Kollege). … „Ich musste einsehen, dass es keine Flucht und kein Entrinnen gibt, … Eines Morgens wusste ich, was ich zu tun hatte: Ich musste von der Straße schreiben, aus der ich gekommen war, die mich erwählt, die mir ihre Wunden und Schönheiten aufgezeigt, mich betrogen, mir aber auch eine Aufgabe übertragen hatte: das Leben ihrer Bewohner niederzuschreiben.“

In der Ehinger Bibliothek befindliche Publikationen:

Die gekrönten Schlangen. Roman. Originaltitel: Kányák, 1978. Aus dem Ungarischen von Peter Scharfe. Verlag Innsbruck University Press, 2015. ISBN 978-3-902936-62-2

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