Polcz, Alaine

© Kovalovszky Dániel

Über die Autorin

Sie wird 1925 in Kolozsvár (heute Cluj, Rumänien, dt. Klausenburg) geboren. 1944, mit 19 Jahren, heiratet die ausgebildete Krankenschwester den Schriftsteller János Vitányi. Sie hätte vorher gern Medizin studiert, ist aber zu verliebt um sich durchzusetzen. Die Ehe lässt sich schlecht an, János ist nach dreieinhalb Jahren Fronteinsatz gefühlskalt und ein Schürzenjäger.
Als der Bahnhof von Kolozsvár bombardiert wird, flieht die ganze Familie Richtung Budapest. Gerüchte waren ausgestreut worden, ein Großangriff auf Kolozsvár stünde bevor. Die Familie wird getrennt. János und Alaine fliehen auf ein Schloss der Esterházys, wo János’ Mutter Haushälterin ist. Dort scheinen sie sicher. Doch bald schon müssen sie weiterziehen und geraten mitten zwischen die Frontlinien. János wird von russischen Partisanen mitgenommen und gerät in Gefangenschaft. Alaine wird, wie alle Frauen dort, schwer missbraucht und vergewaltigt. Schnörkellos, doch „ohne von den schlimmsten Dinge zu sprechen“ berichtet die Autorin von dieser Zeit. Nach dem Krieg leidet sie noch jahrelang schwerkrank an den Infektionen, die sie sich dabei zugezogen hatte. Sie kann nicht Medizin studieren, aber Psychologie – und wird eine von Ungarns bekanntesten Psychologinnen und Thanatologinnen. Sie gründet 1991 die erste ungarische Hospizbewegung, und schreibt Bücher über den Umgang mit Kindern zum Thema Tod.
Von János trennt sie sich 1947 und heiratet 1949 den Schriftsteller Miklós Mészöly.
Alaine Polcz stirbt 2007 in Budapest.

In der Ehinger Bibliothek befindliche Publikationen:

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