Feory, Ana

© Feory privat

Über die Autorin

Ana Feory ist 1940 in Ungarn geboren. Ihre Mutter war Halbjüdin, weshalb die Familie sich ab 1943 in den Bergen verstecken musste. Der Vater hatte eine kleine Chemiefabrik, die Familie gehörte zur bürgerlichen Schicht und legte viel Wert auf eine standesgemäße Erziehung ihrer beiden Töchter. Alle können den Krieg und die Verfolgungen überleben. 1946 wird Ana eingeschult, 1949 wird ihr Vater enteignet, 1952 von der AVO tödlich überfahren.
Von nun an muss allein die 40jährige Mutter für ihre inzwischen drei Kinder sorgen. Bereits 1954 hat sie alles Wertvolle zu Geld gemacht; denn die Kinder hungern und frieren.
Ana darf zwar das Gymnasium besuchen, doch wegen ihrer Klassenzugehörigkeit nicht die Schule ihrer Wahl.
Nach dem niedergeschlagenen Volksaufstand 1956 schmiedet sie mit ihrer Freundin Eva Fluchtpläne, die sich aber in Nichts auflösen, als diese in letzter Minute der Mut zur Flucht verlässt. Bald ist Ana klar, dass sie eine besondere Leistung erbringen muss, wenn sie nicht in die Jugendorganisation der Partei eintreten will. Sie entscheidet sich für den Sport, wird Kanutin und bringt es dort zu großen Erfolgen.
Nach dem Abitur 1958 darf sie wieder ihrer Herkunft wegen nicht studieren, sondern beginnt eine Buchhändlerlehre. Immerhin gelingt es ihr, 1960 zur Aufnahmeprüfung zugelassen zu werden und 1962 die Zulassung für ein Jura-Studium an der ELTE.
Allerdings erträgt sie die Repressalien des Kádár-Regimes nicht länger. 1963 kann sie mithilfe ihres Kanus unbemerkt auf ein westliches Frachtschiff gelangen und als Blinder Passagier bis Duisburg mitfahren.
Ihr weiteres Leben ist ein ständiges Auf und Ab: Sie heiratet, lebt mit ihrem Mann, einem anerkannten Wissenschaftler und ihrem Sohn auch einige Jahre in Mexiko. Nach 18jähriger Ehe lässt sie sich scheiden, lernt einen Mann kennen, mit dem sie 13 Jahre sehr gut lebt, bis dieser 1996 plötzlich stirbt. Sein Testament macht sie zur reichen Frau – bis sie wieder einen Mann kennen lernt, der sie um alles bringt: Um ihre Liebe und ihr ganzes Geld. Ana Feory hat fast 40 Jahre lang nach Erwerb ihres deutschen Diploms, als Sozialpädagogin im öffentlichen Dienst als Beraterin gearbeitet – und als sie 2005 in Rente gehen muss, hat sie einen solchen Berg an Schulden, dass sie gezwungen ist, mehrere Jahre als Zimmermädchen in großen Hotels ausgebeutet zu werden.
Ihr Schicksal und ihre Erlebnisse beschreibt sie in 3 Büchern: „Adieu ….Nicht nochmal! Der Absturz vom der Erfolgsfrau zum Zimmermädchen“ (2011); „Deutschland, mein Herz schlägt nicht für dich – Chronologie eines Existenzkampfes“ (2012) und „Ungarn … eine Kindheit und Jugend in der Diktatur“ (2013).

In der Ehinger Bibliothek befindliche Publikationen:

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