Bánffy, Miklós

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Über den Autor

Graf Miklós Bánffy von Losoncz wird 1874 in Klausenburg, Siebenbürgen (damals ungarisch Kolozsvár, heute rumänisch Cluj) geboren. Er entstammt einer alten Adels- und Großgrundbesitzerfamilie. Zu ihrem Besitz gehört Schloss Bánffy in Bonchida, das Vorbild von Schloss und Gut Dénestornya im Roman. Seine Mutter stirbt, als er noch ein Kleinkind ist. Er besucht das Gymnasium in Budapest und studiert dann in Budapest und Klausenburg Jura. und interessiert sich für Politik. 1901 ist er Abgeordneter im ungarischen Parlament, von 1906 – 09 ist er Obergespan (Präfekt) des Komitats Klausenburg. Seinen künstlerischen Neigungen folgend, wird er von 1912 – 18 Intendant der Budapester Oper und fördert in seiner Stellung die Aufführungen von Béla Bartóks Werken. Er schreibt Theaterstücke und verfasst Romane. Gleichzeitig ist er ständig um Ausgleich und Annäherung zwischen Ungarn und Rumänien bemüht. Kurze Zeit, von April 1921 – Dezember 1922 ist er sogar ungarischer Außenminister im Kabinett István Bethlen unter dem Reichsverweser Miklós Horthy. Um seine Besitztümer in Rumänien nicht enteignen zu lassen, wird er 1926 rumänischer Staatsbürger. 1940 wird Siebenbürgen wieder ungarisch, wofür sich Bánffy eingesetzt hatte. Im April 1943 versucht er, in Bukarest die rumänischen und ungarischen Interessen zusammenzubringen und die Achsenmächte zu verlassen. Sein Vorhaben scheitert jedoch an den wechselseitigen Gebietsansprüchen. Aus Rache sprengen abziehende deutsche Streitkräfte das Schloss. Nach der Eroberung durch sowjetische Truppen flieht er mit seiner Frau 1944 nach Budapest, kehrt jedoch bald wieder nach Klausenburg zurück und mischt sich noch einmal mit Erfolg in das Kulturleben seiner Heimatstadt ein. Als dann Angriffe gegen ihn erfolgen, darf er 1949 schwerkrank nach Budapest ziehen, wo er 1950 völlig verarmt stirbt.
Bereits als Gymnasiast – sehr ungewöhnlich für einen Adeligen – verfasst er ein Theaterstück. Sein zweites Stück, das er als Student schreibt, wird in Budapest aufgeführt. 1914 verfasst er einen Novellenband, den sogar Endre Ady würdigt. Noch etwas ist ungewöhnlich in Bánffys Geschichte. 1916 soll er die Festlichkeiten zur Krönung Karls IV. organisieren. Dabei soll der neue König Offizieren den Ritterschlag erteilen. Bánffy lässt aber 50 müde Frontkämpfer in ihren mitgenommenen Uniformen vor dem Herrscher aufmarschieren – die Realität des Weltkrieges!
In den 30er Jahren beginnt er die Trilogie über die „Geschichte Siebenbürgens“. Die Bände erscheinen in den Jahren 1934 – 1940. Während der ungarischen Diktatur sind seine Werke völlig vergessen, werden nach der Wende jedoch wiederholt neu aufgelegt. Am Beginn der Übersetzungen steht diesmal England, gefolgt von Spanien, Italien, Holland – und nun Österreich, bzw. Deutschland.

In der Ehinger Bibliothek befindliche Publikationen:

Originaltitel: Darabokra szaggattatol, 1940
Bezug: Buchhandel; Preis: 26,00 €

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