Rezension: Orosz, Susanne – „Auf der Spur der Samurai“

Schatzsucher mit GPS
Kinderbuch ab 11
Verlag Klopp, 2011
ISBN: 978-3-7817-1504-2
Bezug: Buchhandel Preis: 9,95 Euro

Schnitzeljagd mit GPS und Handy: Die Freunde Lizzy, Jeong und Finn mitsamt seinem Hund Megabite sind begeisterte Schatzsucher. Lizzy ist der „Champion der Schatzsucher“, die flinke kleine Japanerin Jeong sorgt immer wieder für einen Ausgleich zwischen den Freunden, wenn sich ein Streit anbahnen will, der sich meist um die „Qualitäten“ von Finns geliebtem Hund Megabite entzündet. Megabite ist manchmal wirklich tollpatschig, doch wenn es wirklich auf ihn ankommt, kann er auch ein kluger Hund sein – wenn er will. Das Schatzsuchen wäre noch viel schöner, wenn da nicht eine Fahrrad-Gang wäre, die Dogs: Zu blöd, selbst den „cache“ zu finden, heften sie sich den Freunden immer wieder an die Fersen, um ihnen den Schatz abzujagen. Nach solch einer enttäuschenden Jagd hat Lizzy nicht einmal mehr Lust, ihre Freunde ins Völkerkundemuseum (Hamburg) zu begleiten. Finns Vater Tom ist Fotograf und mit dem Direktor des Museums befreundet. Er soll den Dolch des Katsemuro fotografieren, den derzeitigen Besuchermagneten, der schon bald dem japanischen Botschafter übergeben werden soll.
Große Betriebsamkeit herrscht überall, so dass sich die Kinder bald selbst überlassen sind. Mit von der Partie ist Lars, der Sohn des Direktors und ehemaliger Schulkamerad von Finn. Jeong bewundert den legendenumwobenen Dolch von allen Seiten. Sie kann japanisch lesen und dabei fällt ihr auf, dass der Spruch auf dem Dolch keinen Sinn ergibt: „Sei wie die Katze im Kirschbaum und kämpfe mit dem fröhlichen Mann“. Sie grübelt. Irgendetwas stimmt nicht mit dem Dolch; denn es müsste natürlich heißen: „….kämpfe mit fröhlichem Mut“. Der Direktor ist verunsichert. Die Inschrift wird untersucht. Jeong hat Recht. Viele Sachverständige hatten ihn untersucht und seine Echtheit geprüft und bestätigt. Also kann dieser Dolch nur eine Fälschung und ausgetauscht worden sein. Doch wer tut so etwas? Direktor Knopp hat einen Fahrradkurier in Verdacht, der ihm seit einiger Zeit unzuverlässig scheint. Doch das muss bewiesen werden. Vorerst möchte er sich nicht an die Polizei wenden; denn der japanische Botschafter soll nicht wissen, dass auf diesen wertvollen Dolch nicht mit der gehörigen Sorgfalt aufgepasst worden war. Die Freunde beraten. Sie wollen Lars und seinem Vater helfen. Auch Lizzy ist bereit, als sie begreift, auch hier handelt es sich um eine spannende Schatzsuche, nachdem der Dolch als „cache“ auf der Homepage der Geocacher aufgetaucht ist. Alle hat das Jagdfieber gepackt.
Bis der echte Dolch mit der richtigen Inschrift am Ende dem japanischen Botschafter übergeben werden kann, haben die drei Freunde allerhand knifflige Rätsel zu lösen. Unangenehme Situationen gibt’s genug, besonders wenn Megabite sich mal wieder von seiner wenig klugen Seite zeigt, wenn Akemi, Jeongs kleiner Bruder unbedingt mit von der Partie sein will, oder was am Schlimmsten ist, wenn die unflätigen Dogs den Schatzsuchern so dicht auf den Fersen sind, dass sie diese kaum noch abschütteln können. Aber wie schon erwähnt, im richtigen Augenblick leisten auch Megabite und Akemi ganze Arbeit.
Ein spannendes Kinderbuch, das nicht nur von einer aufregenden Schatzsuche erzählt, sondern auch von Kinderfreundschaft und Zusammenhalt – und, wie Kinder darunter leiden, wenn ihre Eltern glauben, der Beruf sei wichtiger als sie. „Geocaching“ gibt’s tatsächlich. Schatzsuche für Kinder und Erwachsene, mit einer eigenen Homepage mit Tipps und Verstecken und Verhaltensregeln. Aber auch ohne GPS finden heutige Kinder die Schnitzeljagd nach einem Schatz immer noch aufregend.

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