Ember, Mária

© László Bajtai

Über die Autorin

Geboren ist Mária Ember 1931 in Abádszalók im Komitat Szolnok. Sie arbeitet zunächst als Praktikantin im „Athenaeum–Verlag“, ist dann Volontärin bei „Irodalmi Újság“ und ab 1951 Mitarbeiterin der Budapester Zeitung „Magyar Nemzet“ (Ungarische Nation). Zeit ihres Lebens kann sie nicht von ihrer schriftstellerischen Arbeit leben, sondern muss als Journalistin und Übersetzerin auch in Redaktionen tätig sein. Ember publiziert kulturhistorische Essays und Reiseführer, Witzsammlungen, Krimis und Romane, von denen leider nur einer ins Deutsche übersetzt ist („Hajtűkanyar“). Ember studiert ungarisch, deutsch und Journalistik an der Eötvös Loránd-Universität in Budapest und erwirbt 1954 ihr Lehrerinnendiplom. Wegen ihres politischen Engagements erhält sie nach 1956 vier Jahre lang Publikationsverbot und unterrichtet deshalb an einer Grundschule. Ab 1961 ist sie Mitarbeiterin, von 1965-1972 Redakteurin der „Neuen Zeitung“ (deutschsprachige Zeitung,), Danach wechselt sie 1974 zu „Pesti Műsor“, ab 1976 ist sie wieder bei „Magyar Nemzet“. Die engagierte Journalistin und Schriftstellerin zeigt in den frühen 80er Jahren ihre Solidarität mit der Prager Charta ‛77 (Protestschreiben gegen den Prozess des tschechischen Dramatikers Václav Havel und seiner Mitstreiter) und muss deshalb ihren Redaktionsposten abgeben. 1987 wird sie pensioniert. Embers Prosaarbeiten sind sensibel, genau und ehrlich. Sie schöpfen aus Erleben und Erfahrung. – Obwohl sie ein vielfältiges Werk hinterlässt, ist sie hauptsächlich wegen ihres Holocaust-Romans „Schleuderkurve“ bekannt geworden. – Anfang der 80er Jahre recherchiert sie in Moskau und gibt mehrere Veröffentlichungen zum Geheimprozess gegen den Mitarbeiter von Raoul Wallenberg, Károly Szabó heraus; außerdem ist sie Mitherausgeberin des Buches über Raoul Wallenberg, zur Geschichte seiner Verschleppung und Ermordung und der Vorbereitung eines diesbezüglichen Schauprozesses in Ungarn 1953. (Erschienen 1992) – Gemeinsam mit der früheren Kollegin Eva Mayer, gründet sie 1994 die interethnische Zeitschrift „Barátság“ (Freundschaft). Mária Ember stirbt am 30. Dezember 2001 nach langer schwerer Krankheit in Budapest.
Preise und Ehrungen:
Aranytoll (Goldene Feder), 1994
Nagy Imre Emlékplakett (Imre Nagy-Gedächtnisplakette), 1995

In der ‚Ehinger Bibliothek‘ befindliche Publikationen:

  • Schleuderkurve. Originaltitel: Hajtukanyar. Übersetzung von Jörg Buschmann. Verlag Neues Leben, 1988. ISBN 3-355-00626-2
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