Fahidi, Éva

© Karl Lehmann

Über die Autorin

Éva Fahidi wird 1925 in Debrecen in einer großbürgerlichen jüdischen Familie geboren. Der Vater tritt 1936 mit der Familie zum katholischen Glauben über, in der Hoffnung, so seine Angehörigen auf der sicheren Seite haben. Évas Leben wird von den Umbrüchen in der Gesellschaft durch Rassenwahn, Krieg, Vernichtung und Diktaturen geprägt. Sie wäre gern Pianistin geworden, oder Sportlerin. Doch bevor sie sich entscheiden konnte, wurde sie mit ihrer Familie deportiert. In Auschwitz verliert sie fast alle Verwandte. Die Lagerleitung teilt das junge Mädchen zur Zwangsarbeit beim Flick-Konzern ein. Éva kann überleben. Nach der Befreiung kehrt sie nach Ungarn zurück, wo das Eigentum ihrer Familie inzwischen konfisziert, an andere weitergegeben oder von Nachbarn und „Freunden“ gestohlen worden war. Während der kommunistischen Schauprozesse erklärt die Diktatur sie zum „deklassierten Element“, setzt die junge Frau auf die Straße und lässt sie als Hilfsarbeiterin beim Aufbau der Stadt Sztálinváros (heute Dunaújváros) schwer arbeiten. Erst nach der Wende 1989 kann Éva Fahidi sich selbständig machen; sie gründet eine eigene Außenhandelsfirma. Unermüdlich berichtet sie in Schulklassen und bei Veranstaltungen von dem, was sie und ihre Schicksalsgenossinnen mitgemacht – und wie sie in Würde, als Menschen überlebt haben. Éva Fahidi lebt heute in Budapest.

In der ‚Ehinger Bibliothek‘ befindliche Publikationen:

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